Leider hatten wir zu diesem Zeitpunkt kein Angebot, um die Kinder weiter an unseren Verein zu binden und das Interesse am Briefmarkensammeln zu verstärken. Wir drei haben uns – und dem Vorstand – die Frage gestellt, ob es das dann war, bis zum nächsten Jahr oder ob wir aktiv werden sollen?
Die Zeit von August bis November haben wir genutzt, um uns mit allen Fragen rund um die Bildung und Leitung einer Jugendgruppe zu beschäftigen. Wir haben mit Heinz Wenz und Dittmar Wöhlert Kontakt aufgenommen, die uns großartig unterstütz haben. Intensive Gespräche mit den Jugendleitern anderer Vereine und die Teilnahme an den Online Gruppenleiter-Meetings des DPhJ rundeten unsere Recherchen ab. Für die freundliche Aufnahme in dem Kreis und die vielen wertvollen Tipps sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Im Dezember schließlich haben wir den offiziellen Beschluss gefasst, eine eigene Jugendgruppe zu gründen. Markus Vester aus München war und ist uns ein wertvoller Berater! Das bevorstehende Nikolausfest haben wir genutzt, alle Teilnehmer aus dem Sommer-Ferienprogramm anzuschreiben und unsere neugegründete Jugendgruppe vorzustellen. Telefonate mit den Eltern ergänzten unsere Werbung.
Am 5. Januar schließlich fand das erste Gruppentreffen statt und seither treffen wir uns einmal monatlich vor unseren Tauschabenden. Die Teilnehmerzahl schwankt zwischen zwei und sechs und wir sind gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird. Leider haben sich ausgerechnet die beiden 14jährigen nicht dazu entschlossen, weiterzumachen. Mit zwei, inzwischen 7jährigen, die in der Schule noch das Alphabet lernen, müssen wir entsprechend anders umgehen als mit den „Großen“. Uns selbst sehen wir nicht zuletzt deshalb immer noch als „Lernende“ an, wir probieren jedesmal neue Sachen aus, schauen uns Tipps aus den anderen Jugendgruppen ab und versuchen, die Motivation bei den Jugendlichen und den Eltern hoch zu halten.
Dass wir das zu dritt machen mag manchem übertrieben erscheinen. Tatsächlich aber hat es sich für uns schon jetzt bestens bewährt, weil jeder von uns einen anderen Zugang zu den Kindern hat, weil jeder philatelistisch andere Impulse einbringt und weil es sehr entspannt ist, wenn nicht alles nur an einer Person hängt.
Erste Erfolge sehen wir nicht nur darin, dass bisher zu jedem Treffen Kinder gekommen sind sondern auch darin, dass einer unserer jüngsten Teilnehmer seine Freundin zu unseren Treffen mitbringt und dass zwei Elternpaare mit ihren Kindern auf die Philatelia in München und an den Jugendstand des DPhJ gekommen sind. Wir sind schon gespannt, wo wir am Ende des Jahres 2023 stehen werden.
Ideen jedenfalls haben wir noch reichlich.
(Quelle: „LV Aktuell“ Nr. 3/346)